Zimmerer auf der Walz:
Ein Interview mit Lea
Bestimmt haben Sie die schon einmal gesehen: Zimmerergesellen auf Wanderschaft. In schwarzen Schlaghosen, typischerweise mit Schlapphut, Stock und einem Bündel unterwegs, reisen sie queer durch’s Land und bleiben dabei nie länger als drei Monate am selben Ort. Auch bei uns fangen immer wieder Gesellen oder Gesellinnen an, die uns dann auf unseren Baustellen tatkräftig unterstützen.
Die traditionelle Wanderschaft der Handwerkgesellen nennt sich Walz und ist für junge Gesellen eine einmalige Gelegenheit nach ihrer Ausbildung die eigene Berufswelt zu entdecken und dabei unvergessliche Erinnerungen zu schaffen. Auf der Walz besuchen sie verschiedenste Regionen und Betriebe, können auf diese Weise ihr handwerkliches Können unter Beweis stellen und natürlich jede Menge dazulernen und viele neue Erfahrungen sammeln. Sie ziehen durch ganz Deutschland und weit darüber hinaus, so mancher Geselle ist auf seiner Walz schon bis nach Australien gekommen. Wichtig ist nur, dass der Transport nicht selbst bezahlt wird. Wird man von Bahn und Bus „für umme“ mitgenommen ist es ok. Aber fürs Reisen bezahlen ist auf der Walz strikt verboten!

Im Prinzip kann jeder, der einen Handwerksberuf erlernt hat, auf die Walz gehen. Die Tradition gibt es schon seit 900 Jahren. Entsprechend gehen also nicht nur Zimmerer auf Wanderschaft, sondern auch Maurer, Dachdecker, Bäcker oder Schuster können diese Erfahrung machen. Die unterschiedlichen Kluften symbolisieren dabei das jeweilige Handwerk. Kaum ein Handwerk hat jedoch eine so lang überlieferte und gelebte Tradition wie das der Zimmerer, darunter fallen z.B. auch Richtfeste, die ja bis heute ganz üblich sind. Aus diesem Grund sind die meisten wandernden Gesellen dem Zimmererhandwerk zuzuschreiben.
Doch nicht jeder geht auf die Walz, was früher Pflicht war, ist heute eine freiwillige und persönliche Entscheidung. Denn Fakt ist: Man ist mindestens drei Jahre (und einen Tag) unterwegs, darf in dieser Zeit seinen Heimatort nicht besuchen und soll nur vom Nötigsten leben. Kein Smartphone, kein fester Wohnsitz, kein großes Gehalt. Das heißt, Freunde und Familie werden erst einmal hinter einem gelassen und das Leben wird sich grundlegend verändern. Der Tradition nach sollen die Gesellen auf der Walz nur von dem leben, was sie bei sich tragen. Es erfordert natürlich auch eine gewisse Bereitschaft, sich auf so ein nomadisches, einfaches Leben einzulassen.
Umso mehr hat es uns gefreut, als die junge Zimmerin Lea bei uns vor der Tür stand. Die 23-Jährige befindet sich seit drei Monaten auf der Walz und ist als junge Frau eher (noch) eine Seltenheit in diesem Bereich. Wir haben den Moment genutzt und ihr ein paar Fragen zu ihrer Reise gestellt und waren natürlich auch interessiert daran, was für Erlebnisse sie bereits hatte und wie sie eigentlich als junge Frau unter diesen Umständen und in diesem doch eher männlich geprägten Umfeld zurechtkommt.


RMH: Wolltest du schon immer Zimmerin werden oder woher kam die Idee diesen Beruf auszuüben?
Lea: Nein, also eigentlich wollte ich Bauingenieurswesen studieren. Für das Studium war jedoch ein sechswöchiges Praktikum im Baubereich erforderlich, also so richtig auf der Baustelle und nicht in irgendeinem Architekturbüro oder so. Da das bei mir zeitlich während Corona stattfand, war es allerdings schwierig überhaupt etwas zu finden. Da es jedoch auch möglich war, das Praktikum in einer Zimmerei zu absolvieren, habe ich mich in dem Bereich mal umgeschaut, die suchen ja eigentlich immer Unterstützung, und habe dann auch relativ schnell einen Betrieb gefunden, der ein Praktikum ausgeschrieben hatte. Nach drei Wochen hat mich der Chef dann schon gefragt, ob ich denn nicht Lust hätte die Ausbildung bei ihnen machen, er könne sich das bei mir gut vorstellen! Durch das Praktikum habe ich wirklich gefallen an der Arbeit gefunden und mich dann letztendlich auch dafür entschieden. Als ich den Ausbildungsplatz dort am Ende doch nicht antreten konnte, war ich super traurig und spätestens ab diesem Moment war klar: Das ist es, was ich machen will! Zum Glück habe ich dann ziemlich schnell woanders einen Ausbildungsplatz gefunden.
RMH: Wie lange ist man auf der Walz und wie lange bist du schon unterwegs?
Lea: Also die Mindestreisezeit beträgt immer drei Jahre und einen Tag, alles darüber hinaus ist freiwillig. Es gibt viele, die vier oder mehr Jahre unterwegs sind. Das mit den drei Jahren und einem Tag kommt daher, dass die Walz immer länger gehen soll als die eigentliche Ausbildung. Ich bin jetzt seit fünf Monaten unterwegs.

RMH: Wie läuft die Walz ab? Läuft man einfach los, muss man sich irgendwo anmelden?
Lea: Nicht so ganz. Anmelden muss man sich nirgends, aber zuallererst müssen wir uns jemanden suchen, der uns auf Wanderschaft begleitet, den sogenannten ‚Altgesellen‘ bzw. die ‚Altgesellin‘. Der oder die sollte im besten Fall schon selbst ein bis zwei Jahre auf Wanderschaft sein. Es gibt schon viele Dinge und Regeln, die man erst erlernen muss, deshalb kann man jetzt nicht einfach ganz alleine losziehen. Diese Person begleitet einen dann die ersten drei Monate, man wird etwas angeleitet und bekommt die wichtigsten Dinge beigebracht, z.B. wie man gut von A nach B kommt, wie man eine geeignete Unterkunft findet usw. In dieser Zeit kann man sich auch noch überlegen, ob man die Walz wirklich antreten möchte.
Ich bin auch in keinem Schacht (Gesellenvereinigung), ich bin als Freireisende unterwegs und gehöre somit keiner übergreifenden Organisation an. Viele sind aber in solchen Vereinigungen, die haben dann auch nochmal so ganz eigene Regeln. Ist ein bisschen wie so eine Studentenverbindung. Im Prinzip machen wir aber alle dasselbe und haben alle dieselben Voraussetzungen: Unter 30 Jahre, kinderlos, unverheiratet und unverschuldet sollte man sein. Das kommt daher, dass man sozusagen nicht ‚vor einer Verantwortung weglaufen‘ soll.
RMH: Gehen noch viele Handwerksgesellen auf Wanderschaft?
Lea: Also im Moment sind nur noch zwischen 400 und 600 Wandergesellen unterwegs, das entspricht weniger als einem Prozent aller Azubis im Handwerksbereich. Früher war es Pflicht, um seinen Meisterbrief zu erhalten, heute machen es nur noch wenige.
RMH: Wie wird die Walz dokumentiert?
Lea: Wir dokumentieren unsere Walz in unserem Wanderbuch (siehe Foto oben), das ist auch von jedem selbst gestaltet. Hier kommen die Stempel der Ratshäuser rein, von den Orten, wo wir schon waren, unsere Arbeitszeugnisse natürlich und auch jede Menge liebe Nachrichten von anderen Wandergesellen, die man auf der Reise trifft. Ich darf allerdings nichts selbst reinschreiben, also es ist nicht zu verwechseln mit einem Tagebuch.

RMH: Erklär uns ein bisschen was zur Kluft.
Lea: Den Stock, den wir bei uns haben, nennt man ‚Stenz‘, und das ist im Prinzip einfach nur ein Stück Holz, das man selbst sich im Wald aussucht. Der ist so gewunden, da sich um dieses Holz eine bestimmte parasitäre Schlingpflanze gewickelt hat, das Geißblatt. Darunter zieht sich das Holz dann so zusammen. Das hat sich in der Vergangenheit so entwickelt, weil früher dieses Holz nicht weiterverwendet werden konnte und man es ohne Genehmigung abschlagen konnte. Solche Hölzer findet man allerdings eher im Norden von Deutschland.
Was das Outfit angeht: Das habe ich wirklich immer an, sobald ich das Haus verlasse. Wir haben auch keine zusätzliche Jacke dabei, wir arbeiten im Winter eben mit mehreren Schichten. Die weiße Bluse nennt man Staude. Darüber kommen dann die Weste und dann die Jacke. Den Hut dürfen wir inzwischen relativ frei wählen, da können wir nehmen, was uns gefällt. Wichtig ist nur, dass wir Zimmerer in schwarz gekleidet sind, da sich die Farbe von Gewerk zu Gewerk unterscheidet, blau steht für die Metallgewerke, grün für Garten- und Landschaftsbau usw.
Was wir auf unserer Wanderung immer dabeihaben, ist unser Bündel. Das nennt sich ‚Charlottenburger‘ und am Anfang musste ich erst einmal lernen, wie man das auf die richtige Art schnürt, damit das auch hält. Da gehört schon etwas Geschick dazu.
RMH: Gibt es verrückte Traditionen und hast Du da mitgemacht? Z.B. den typischen Nagel durch’s Ohrläppchen hauen?
Lea: Den Ohrring bekommen wir tatsächlich noch ganz traditionell: Dabei wird meistens mit einem selbst geschmiedeten Nagel unser Ohrloch gehauen. Dabei wird das Ohrläppchen auf den Tisch gelegt und ein 15cm langer Nagel wird mit dem Hammer durchgeschlagen.
Man gibt sein Versprechen ab, dass man von nun an auf Wanderschaft geht und die Traditionen wahrt. Anschließend gibt es noch eine kleine Feierlichkeit. In meinem Fall als Freireisende habe ich auch noch den sogenannten Nagel-Schnack abgegeben, d.h. wir verpflichten uns zusätzlich noch etwas für die Gemeinschaft zu tun. Man wird auf dieses Versprechen also richtig ‚festgenagelt‘.
Bei uns gibt es auch noch die Tradition „über’s Ortsschild zu gehen“, das ist sozusagen der symbolische Übertritt (und Austritt) in die Walz. Wenn man losgeht, heben einen Familie und Freunde wortwörtlich über das Ortsschild des Heimatortes und auf der anderen Seite wird man dann von den Wandergesellen aufgefangen. Und dann läuft man los. Wenn man zurückkommt, macht man das Ganze wieder, andersrum natürlich. Außerdem vergraben wir eine Flasche mit Wünschen vor dem Ortsschild, die wir dann erst am Ende der Walz wieder ausgraben dürfen.
RMH: Und wie streng sind diese Regeln, beachtet die jeder sehr penibel oder ist das inzwischen etwas lockerer geworden?
Lea: Generell wird schon darauf geachtet die Tradition zu wahren, aber darauf lässt man sich dann auch gerne ein, das weiß man ja alles vorher. Natürlich wandeln sich die Traditionen auch über die Jahre etwas, oder je nach Schacht gibt es kleine Abweichungen, z.B. darf man seinem Zuhause nicht näher als 50km kommen, bei manchen Organisationen sind es aber 30km. Außerdem gibt es viele verhaltensmäßige Kleinigkeiten, die unter uns Wandergesellen weitergegeben werden. Aber man entscheidet sich ja auch für dieses Leben und deshalb hält man die Regeln eigentlich auch gerne ein und bemüht sich darum.
RMH: Sind Ziele auf der ganzen Welt möglich oder nur was prinzipiell „zu Fuß“ erreichbar ist?
Lea: Man darf überall hin, kann die ganze Welt bereisen. Es gibt ein Sprichwort, das besagt: Im ersten Jahr Deutschland, im zweiten Europa, im dritten die ganze Welt. Also das ist wirklich ganz situationsabhängig und kommt auch immer darauf an, wie viel man sich selbst zutraut. Wir dürfen ja keine öffentlichen Verkehrsmittel nutzen und kein Geld für Unterkünfte ausgeben, in Deutschland kennt man den Begriff der Walz eher noch, aber im Ausland gestaltet sich das häufig etwas schwieriger und man wird öfter mal schief angeguckt. Dort muss man sich dann eben ständig neu erklären. Ich kenne auf jeden Fall auch jemanden, der schon in China unterwegs war! Auch Südamerika und Afrika ist sehr beliebt. Meine Altgesellin war sogar für ein halbes Jahr auf den Philippinen.

RMH: Also darf man öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder Autos? Was ist mit Schiffen oder Flugzeugen?
Lea: Darf man, man darf grundsätzlich alles antrampen, was sich bewegt, nur nicht selbst dafür zahlen. Bei meiner Altgesellin war es z.B. so, dass ihr der Flug auf die Philippinen von dem Unternehmen bezahlt wurde, für das sie in der Zeit gearbeitet hat. Das sind so ein bisschen die Grauzonen. Es ist schon einiges möglich. Man darf z.B. auch mit Zügen fahren, wenn der Schaffner uns erlaubt mitzufahren. Man will es eben auch nicht immer ausreizen.

RMH: Und wo warst du schon überall?
Lea: Bisher war ich nur queer durch Deutschland unterwegs, aber ich bin ja auch erst seit fünf Monaten unterwegs. Gerade in den ersten drei Monaten in Begleitung meiner Altgesellin waren wir ziemlich viel auf Achse, von Nordfriesland über Hamburg bis ins Erzgebirge.
RMH: Hast Du „Walz-Wunschziele“?
Lea: Auf jeden Fall! Mich interessieren vor allem die skandinavischen Länder sehr, Norwegen, Schweden, Dänemark. Das war so mein Hauptziel, aber prinzipiell ist ja alles möglich, deshalb schließe ich natürlich auch den Süden nicht aus.
RMH: Hast du wirklich nur dein „Bündel“ dabei und sonst nichts? Wie geht das Reisen ohne Koffer?
Lea: Ja, wir haben tatsächlich nur das Bündel dabei. Das Bündel ist allerdings sehr dehnbar, muss man dazu sagen (lacht). Mit Gewalt geht da schon einiges rein. Allerdings habe ich wirklich wenig dabei, ich muss ja auch alles tragen. Hauptsächlich Schlafsack und Isomatte, ein paar Wechselklamotten, Unterwäsche und Socken. Ich erhalte aber auch immer wieder Pakete von meiner Familie mit anderen Sachen oder schicke etwas nach Hause, je nach Jahreszeit benötigt man ja auch anderes. Straßenkleidung bzw. Freizeitkleidung habe ich tatsächlich nicht dabei, da wir in der Öffentlichkeit ausschließlich die Kluft tragen. Ich habe auch nur das Paar Schuhe dabei, das ich anhabe. Die Betriebe, in denen ich arbeite, stellen mir meistens Arbeitsschuhe, da ich mit Barfußschuhen unterwegs bin, die auf einer Baustelle nicht getragen werden dürfen. In den Taschen unserer Weste befinden sich dann noch ein paar wichtige persönliche Gegenstände. Wenn man unter freiem Himmel übernachtet, hat man alles direkt am Körper im Schlafsack. Denn leider gibt es doch immer wieder Menschen, die einen beklauen wollen, da habe ich auch schon die ein oder andere Geschichte gehört.
Manche lassen sich übrigens auch ihr eigenes Werkzeug an die jeweilige Baustelle schicken. Es gibt sogar einen Schacht, der vorschreibt, dass man sieben Werkzeugteile mitnimmt! Ich habe jedoch für mich entschieden, dass ich das nicht zwangsweise brauche. Ich habe nichts dabei und in der Regel haben die Betriebe ja ausreichend Werkzeug.
RMH: Wurde das Geld schon mal knapp oder hattest du schon mal das Gefühl, dass es dir an etwas fehlt?
Lea: Also am Anfang war das schon etwas gewöhnungsbedürftig. Eigentlich geht man geht mit 5€ los und soll mit 5€ zurückkommen. Man bekommt aber schon von Freunden und Familie etwas Startkapital mit, so ist es nicht. Und da man in den ersten Monaten noch vom Altgesellen angeleitet wird, geht es etwas leichter. Die haben in den meisten Fällen sogar etwas vorgesorgt, weil die genau wissen, dass wir am Anfang noch etwas Probleme haben werden. Und ich bekomme schon eine kleine Entschädigung für meine Arbeit, aber meistens geht das dann direkt wieder für Essen oder das alltägliche Leben drauf.
Prinzipiell soll es bei der Reise nicht ums Geld verdienen gehen, sondern darum sich mit Wissen zu bereichern.
RMH: Und du hast kein Handy dabei?
Lea: Nein, ich habe tatsächlich kein Handy dabei. Allerdings ist es und schon erlaubt mal zuhause anzurufen, z.B. vom Festnetz aus von der jeweiligen Unterkunft oder mal kurz ins Internet zu schauen. Ich habe auch immer noch eine Emailadresse, unter der ich zu erreichen bin.


RMH: Hast Du als Frau nicht manchmal Sorgen um deine Sicherheit, wenn Du so ganz alleine unterwegs bist?
Lea: Also es gibt natürlich schon Erfahrungen, wo man sich denkt „ach, das war jetzt irgendwie doof“ oder „das hätte jetzt echt nicht sein müssen“, oder eben kleine unangenehmere Situationen, aber im Großen und Ganzen hatte ich bisher echt wahnsinnig viel Glück und bin nur auf total nette Leute gestoßen! Man erkennt ja recht schnell, dass wir Handwerksgesellen sind und gerade als junge Frau gerate ich dabei auch häufig an Mütter, die sich dann wahrscheinlich denken „oh, das arme Mädchen, das kann ich ja da nicht stehen lassen!“ und mich dann mitnehmen oder fragen, ob sie mich in irgendeiner Weise unterstützen können. Ich bin auch schon von Osnabrück in Richtung Hannover zu Fuß gegangen, das waren gute 60km und wurde dabei beim Trampen wirklich nur von ganz netten Personen angesprochen, die mich ein Stück mitnehmen oder mir helfen wollten.
Nur einmal hatte ich die Situation mit einer weiteren Wandergesellin, die höchst seltsam war. Ein Mann wollte uns mitnehmen und wollte mit uns beide zunächst mal ins nächste Waldstück fahren. Selbstverständlich sind wir da nicht eingestiegen. Das war schon sehr dreist.
Aber wir Wanderer haben auch eine wirklich gut funktionierende Kommunikation untereinander. Und da ist wirklich bisher noch nie etwas Schlimmes bekanntgeworden, das hätte ich mitbekommen.
RMH: Was, wenn die Liebe des Lebens unterwegs gefunden wird? Wird dann die Walz in Frage gestellt? Oder hast Du einen Partner und wenn ja, wie geht er damit um dass Du so lange unterwegs bist?
Lea: Ich habe tatsächlich einen Freund, aber der wusste schon bevor wir zusammengekommen sind, dass ich auf die Walz gehen möchte. Er wusste also, auf was er sich einlässt! (lacht) Wir sehen uns aber schon regelmäßig, er kann mich ja immer wieder besuchen und war z.B. erst letztes Wochenende hier in Grab. Er fährt mir dann eben hinterher und das funktioniert eigentlich recht gut. Auch Familie oder Freunden dürfen mich ja überall besuchen.
RMH: Wie sind nach der Walz der Wunsch-Job aus? Meisterprüfung und dann…?Lea: Also natürlich ist der Plan erst einmal die Meisterprüfung zu machen, das ist noch nicht ganz sicher, aber ich gehe mal davon aus. Und dann muss ich schauen, vielleicht auch nochmal zurück in die Berufsschule, um dort die überbetrieblichen Lehrgänge kennenzulernen? Aber das weiß ich jetzt ehrlich gesagt noch nicht, das liegt ja auch noch ein bisschen in der Zukunft.
Natürlich haben wir Lea auch noch nach ihrem bisher schönsten Erlebnis gefragt, oder einem Moment, der ihr besonders in Erinnerung geblieben ist. Da sie aber erst fünf Monate unterwegs war, konnte sie dazu noch nicht so viel sagen und wir hoffen an dieser Stelle einfach, dass wir uns in ein, zwei Jahren vielleicht nochmals über den Weg laufen und ihr dann genau diese Fragen stellen können. Wir wünschen ihr weiterhin alles Gute auf ihrer Reise und sind gespannt, wo es sie noch überall hin verschlägt.